Razer Blade 15 2020 Base

Ich habe mir letztes Jahr bei einem Amazon Angebot, am Black Friday bei einem Razer Blade 15 2020 Base Notebook zugeschlagen. Erst wollte ich das 13" Modell, dieses war allerdings recht schnell ausverkauft, während ich noch am Recherchieren war, ob das Notebook auch unter Linux läuft. Dann fiel die Wahl auf das Model mit der RTX 2060 welches ebenfalls kurz darauf vergriffen war. Am Ende blieb dann noch das Modell, das ich nun mein eigenen nenne. Dieses hatte folgende Spezifikationen:

  • 15.6" 144 Hz Full HD Display
  • NVIDIA GeForce RTX 2070 Max-Q 8 GB
  • 16 GB DDR4 Ram
  • Intel i7-10750H (6 Core/12 Threads - 2.6 - 5.0 GHz)
  • 500 GB M.2 NVMe SSD
  • Windows 10 Home
  • Uni Body Alu, WiFi, Thunderbold 3, USB-C, USB 3.0, HDMI, Webcam und 3.5 mm Klinken Ausgang

Ursprünglich wollte ich mir ein Tuxedo Notebook kaufen. Es gab da allerdings zwei Sachen, die mich störten. Das Erste war, da,s die Antworten auf meine Anfragen viel zu lange gedauert haben und das zweite, das es kein Notebook mit Grafikchip von NVIDIA gab, das eine normale Tastatur hatte ohne Ziffernblock.
Warum ist es das Razer geworden? An sich wollte ich kein Razer weil die Preise wie bei Apple hoch sind. Da das Angebot aber sehr gut war, um 550 Euro günstiger als auf der Razer Homepage und um 200 Euro günstiger als bei MediaMarkt's Black Friday Angebot war es in einer Preisregion, die für mich vorstellbar war. Was mir gefiel war, die Tastatur und die Tatsache, das es ein Alu Unibody ist, was eine gewisse Stabilität und Abwärme verspricht. Fakt ist aber auch, ich hätte bei Tuxedo um das gleiche Geld (trotz Angebots) fast das bekommen, was ich jetzt nachgerüstet habe.

Ich habe das Notebook auf folgende Spezifikationen aufgerüstet:

  • 15.6" 144 Hz Full HD Display
  • NVIDIA GeForce RTX 2070 Max-Q 8 GB
  • 64 GB DDR4 Ram (2x 32GB Crucial Ballistix 3200 MHz CL16 SO-Dimm)
  • Intel i7-10750H (6 Core/12 Threads - 2.6 - 5.0 GHz)
  • 3.6 TB M.2 NVMe SSD (2x 2TB Samsung Evo Plus)
  • Pop OS! 20.04 LTS
  • Uni Body Alu, WiFi, Thunderbold 3, USB-C, USB 3.0, HDMI, Webcam und 3.5 mm Klinken Ausgang
  • Seagate FireCuda Gaming Dock
  • Thermal Grizzly Kyronaut Extreme Wärmeleitpaste

Somit habe ich nun nicht nur beide M.2 Plätze belegt und damit ausreichend Platz auf dem Notebook geschaffen, sondern auch genügend Arbeitsspeicher, um die ganzen VMs, die ich für Trainings und Tests verwenden möchte, laufen zu lassen. Es gibt aber auch VMs, die ich produktiv nutze, wie z. B. ein Wekan auf Ubuntu Linux Server 20.04 LTS (Kanban Board) oder VPN VMs für die Arbeit. 

Auf der 4 TB HDD der Seagate FireCuda Gaming Dock liegen aktuell meine Fotos. Ob das so bleibt, ist noch unklar, da ich zum bearbeiten die Fotos auch gerne mal mitnehmen möchte. Mit Darktable geht das zwar einfacher als mit Lightroom, aber ich bin noch nicht so ganz schlüssig, wie ich das am besten umsetze. Ich hätte auch eine 5 TB externe Festplatte, die ich einst dafür gekauft habe (da war von der Dock noch keine Rede). 

Für die Beleuchtung und Konfiguration nutze ich die Open Razer Software, damit kann ich die Beleuchtung der Tastatur im Notebook steuern, meine Razer Mamba Maus sowie auch die Razer Huntsman Tournament TKL Tastatur, die ich zum Notebook dazu gekauft habe. Die Seagate FireCuda Gaming Dock funktioniert einwandfrei mit Linux und dem Notebook, so das ich hier nichts machen musste, außer die Festplatte auf ext4 zu formatieren. Eine M.2 SSD werde ich im Moment nicht einbauen, sollte das aber mal passieren, wird es vermutlichen ebenfalls eine Samsung 970 Evo 2 TB. Was nicht funktioniert, ist die Beleuchtung mit Boardmitteln unter Linux zu ändern. Ob das überhaupt möglich ist, kann ich nicht sagen. Ich habe sie auf grün geändert, als ich 1 1/2 bis 2 Wochen Windows auf dem Notebook hatte.

Zur Thermal Grizzly Kryonaut. Ich habe es erst mit der normalen probiert, diese brachte aber kaum bis gar keine Verbesserung zur original Razer Wärmeleitpaste. Hat sich also nicht gelohnt. Als nun die Kryonaut Extreme in kleineren Menge verfügbar war (2 Gramm statt den knapp 100 Euro Eimer) habe ich zugeschlagen und diese nun getestet. Das Ergebnis ist das, dass Notebook etwas leiser ist, die Leistung im Schnitt um 100 MHz höher ist die Temperatur zwischen 2-10 Grad niedriger. Es ist etwas schwer, das genau zu bestimmen, da ich keine Lust hatte, Unmengen an Software zu installieren. Ich habe mit Psensor die Temperatur überwacht, mit einem Shellbefehl die aktuellen Hz der CPU ausgelesen und das Spiel Cyberpunk 2077 laufen lassen. Damit ist die CPU zwar nicht auf 100% gelaufen, aber beide zusammen waren mehr ausgelastet als mit einem einfachen CPU-Test wie Prime 95, was für mich mehr Praxisbezug hat. Letzt endlich ging es mir nur darum zu erkennen, ob ein Unterschied feststellbar ist. Das Erste das mir aufgefallen ist, ist das der Lüfter, mit der Kyronaut Extreme erst ab 9 Min 37 Sek lauter wurde, während er bei der normalen Kyronaut schon vorher hochdrehte. Ebenso lief mit der Kyronaut Extreme der Lüfter nicht schon ab boot mit, sondern erst später nach dem Login. Benutze ich das Notebook ohne Dock und extenen Monitore, beleibt es im übrigens unter Linux still. Nur wenn man wirklich etwas macht, wo die CPU zum Einsatz kommt, werden die Lüfter dann hörbar.
Kurz gesagt, es hat sich für mich gelohnt.

Zu den M.2 SSDs möchte ich noch sagen: Ich wollte mir Thermalpads zwischen Gehäusedeckel und den beiden SSDs legen, so das die M.2 SSDs die Hitze direkt auf den Bodendeckel des Notebooks abführen kann. Was an sich ja sinnvoll ist,  da dieser aus Alu ist. Mit ist das beim Einbau allerdings nicht aufgefallen, das Razer das gleich am Werk so umgesetzt hat. Finde ich echt gut.

Zum Grafikchip will ich noch etwas sagen. An sich hätte mir eine GeForce GTX 1650/Ti gereicht, die Notebooks waren mit der Ausstattung leider schnell ausverkauft. Meinem Sohn ist die Grafikkarte zum zweiten Lockdown defekt geworden, worauf ich ihn meine GeForce GTX 1080 gegeben habe. Ich wollte mir eine neue anschaffen, musste aber feststellen, dass die Preise sehr gestiegen sind (und zu diesen Zeitpunkt noch immer sind) und das keine Karten verfügbar waren (und auch aktuell kaum sind). Ich habe mir von einem Clan-Kollegen eine GTX 1030 als Leihgabe schicken lassen. Mit der RTX 2070 Max-Q war ich in der Hoffnung, das ich mit dem Chip im Notebook, das bisserl Spielen abdecken kann. Allerdings ist das Notebook beim Zocken unter Last dann doch zu laut, man konnte z. B. im Wohnzimmer beim Fernseher nicht normal zuhören. Außerdem ist es auch im Schlafzimmer hinter mir zu hören. Somit war der Plan, das Notebook gegen den PC zu ersetzen, dahin. Für den PC habe ich dann übrigens später eine RTX 3070 bekommen zu einem guten Preis. Das Notebook ist allerdings mein Arbeitsgerät, mit dem ich alles mache außer spielen. Die Grafikkarte ist aber dennoch sinnvoll, weil sie mir beim lernen von Pentesting hilft um z. B. Passwort Attacken gegen Teststellungen zu fahren.

Insgesamt bin ich mit dem Notebook sehr zufrieden. Was ich mir für die Zukunft aber wünschen würde, sobald es technisch auch umsetzbar ist, dass das Notebook leiser wird oder leise bleibt und eine längere Akku Laufzeit. Ein Kompromiss, den man mit Gaming Notebooks aktuell noch gehen muss, Razer hat es im Gegensatz zu anderen Herstellern sehr gut gelöst. Das spricht allerdings nicht für die nachfolgenden Generationen (sollte klar sein), ich gehe davon aus, dass sich hier noch einiges tun wird und mit den neuen Grafikkarten Generationen tun wird.

Falls noch die Frage aufkommt, warum keine zweite Workstation gekauft habe oder dual Boot auf dem Stand-PC nutze? Ich wollte ein Notebook, da ich es auch mitnehmen kann, zur Arbeit, zu Freunden oder wenn mir danach ist sogar zu einer LAN-Party (aktuell eh kein Thema). Mein ehemaliges Lenovo Notebook kam leider mit der CPU an seine Grenzen (Intel i5-6200U).